Experte ist ganz schön genervt von den ganzen "Klimaschwurblern" - wie Klimamythen die Fakten verdrehen

Immer wieder kursieren falsche Behauptungen über Wetterstationen und Sommertage – hier kommen die klaren Fakten zur aktuellen Wetterlage.

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Der globale Klimawandel schreitet unaufhaltsam voran, auch wenn so mancher Klimaleugner zu noch so abstrusen Märchen greift.

In diesen Tagen erlebt Deutschland eine frühsommerliche Wärmephase. Am Dienstag wurden bis zu 26,6 Grad gemessen, vor allem in Baden-Württemberg. Auch am Mittwoch, dem 1. Mai sowie am Freitag und Samstag folgen weitere Tage mit Temperaturen über 25 Grad – sogenannte Sommertage. Dennoch wird immer wieder behauptet, dass diese Bezeichnung nur dann zutrifft, wenn eine bestimmte Anzahl von Wetterstationen bundesweit diesen Wert erreicht. Das ist schlichtweg falsch. Die Definition eines Sommertages ist eindeutig: Er liegt vor, wenn an einer offiziellen Wetterstation eine Temperatur von mindestens 25,0 Grad Celsius gemessen wird. Dabei ist es vollkommen unerheblich, ob das an einer, fünf oder fünfzig Stationen geschieht.

Hitzetage folgen dem gleichen Prinzip

Gleiches gilt auch für die sogenannten Hitzetage. Wenn eine Wetterstation 30,0 Grad oder mehr misst, spricht man von einem Hitzetag. Auch hier gibt es keine Mindestanzahl an Stationen, die diesen Wert überschreiten müssen. Die Definition ist klar und seit Jahrzehnten international anerkannt. Wer also behauptet, es brauche eine bundesweite Mehrzahl an heißen Messpunkten, um offiziell von einem Hitzetag zu sprechen, verbreitet frei erfundene Regeln – häufig mit dem Ziel, die zunehmende Häufigkeit solcher Tage herunterzuspielen oder zu relativieren.

Der Mythos der manipulierten Wetterstationen

Ein weiterer verbreiteter Irrglaube: Wetterstationen würden heute gezielt in städtische, wärmere Lagen verlegt, um höhere Temperaturen zu messen und den Klimawandel dramatischer erscheinen zu lassen. Auch das ist Unsinn. Die Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden nach internationalen Standards aufgestellt und überwacht. Zahlreiche Stationen existieren seit Jahrzehnten am exakt gleichen Standort – zum Beispiel auf der Zugspitze, dem Brocken oder dem Fichtelberg.

Diese liegen fernab von Städten, Straßen oder dicht besiedelten Gebieten. Und trotzdem zeigen gerade diese Stationen sehr deutlich, dass die Temperaturen über die Jahre kontinuierlich steigen.

Keine „versteckten“ Wärmequellen in den Bergen

In hochgelegenen Regionen gibt es keine Häuser, keine Industrie und auch keinen dichten Straßenverkehr, der die Messwerte beeinflussen könnte. Trotzdem steigen auch dort die Temperaturen kontinuierlich. Das ist ein klares Zeichen dafür, dass die Erwärmung kein Effekt lokaler Standortveränderungen ist, sondern ein großräumiges Phänomen. Die Daten aus den Alpen und Mittelgebirgen widerlegen das Märchen von angeblich manipulierten Messpunkten eindeutig.

Fakten statt Meinung – gerade beim Klima

Die Diskussion rund um Sommertage, Hitzetage und die Lage von Wetterstationen zeigt, wie sehr wissenschaftliche Fakten heute von persönlichen Meinungen überlagert werden. Doch Wetter und Klima folgen keiner politischen Agenda – sie lassen sich messen, beobachten und auswerten. Und die Ergebnisse sind klar: Es wird wärmer, Sommertage häufen sich, Hitzetage nehmen zu. Wer das mit angeblichen Tricksereien bei Wetterstationen oder selbst erfundenen Definitionen erklären will, will nicht informieren, sondern verwirren. Genau deshalb ist es so wichtig, bei diesen Themen sachlich und korrekt zu bleiben.