Sintflut in Frankreich: Alarmstufe Rot ausgelöst! Rekord in Marseille
Die Stadt Marseille wurde am Montagmorgen von sintflutartigen Wassermassen heimgesucht, die in mehreren Stadtteilen Überschwemmungen verursachten.
"Wenn es in Marseille regnet, regnet es wirklich", sagen die Einwohner der Stadt. Die Situation von heute Morgen gibt ihnen mehr denn je recht, denn die Regenfälle, die über den östlichen Teil des Bouches-du-Rhône niedergingen, betrafen Bereiche wie Cassis, Aubagne, La Ciotat oder Marseille und insbesondere die östlichen Stadtteile. Die kumulierten Niederschläge erreichten 173 mm im Bezirk Vaudrans, während der normale Wert für den gesamten Oktober bei 70 mm liegt. Innerhalb weniger Stunden fiel das Äquivalent von zweieinhalb Monaten Regen.
[DIRECT] #VigilanceROUGE : la zone pluvio-orageuse se décale vers le #Var, après avoir laissé + de 150 mm de #pluie dans l'est des #BouchesDuRhône. Il est déjà tombé l'équivalent de 2 mois 1/2 de pluie sur l'est de #Marseille, avant le nouvel épisode prévu cet après-midi... @LCI pic.twitter.com/IITGbHZOev
— Guillaume Woznica (@GWoznica) October 4, 2021
In Marseille wurde der Rekord für kumulierte Niederschläge über 24 Stunden aus dem Oktober 1973 mit 161 mm ebenfalls überboten und könnte in den nächsten Stunden sogar noch gesteigert werden. Andere Städte östlich der Stadt waren stark betroffen, wie Cassis mit 160 mm, Mimet mit 157 mm oder Gréasque mit 149 mm Regen, was einer Niederschlagsmenge von eineinhalb bis zwei Monaten entspricht. Als unmittelbare Folge dieses Regens kam es in städtischen Gebieten zu erheblichen Abflüssen, während tief gelegene Gebiete mehrere Dutzend Zentimeter unter Wasser standen.
À Marseille, au niveau de la sortie d'autoroute Florian, on constate d'importantes inondations
— La Provence (@laprovence) October 4, 2021
Merci à Laury pour la vidéo#Marseille pic.twitter.com/a9XFEgNNS1
Die Regenfälle fielen in eine Zeit, in der viele Menschen auf dem Weg zur Arbeit oder zur Schule waren, und mehrere Autofahrer wurden von den schnell steigenden Wassermassen eingeschlossen. Die Feuerwehr von Marseille musste mehrere Dutzend Mal eingreifen, um ihnen zu helfen. Einige Viertel des 6. und 8. Arrondissements waren ebenfalls von Überschwemmungen und Schlammansammlungen betroffen. Angesichts dieser Situation rief der Präfekt die Bevölkerung auf, zu Hause zu bleiben und die Eltern aufzufordern, ihre Kinder vor dem Mittag von der Schule abzuholen.
Les dégâts sont parfois importants comme ici à Marseille quartier Saint-Marcel.
— La Météo du 13 (@La_Meteo_du_13) October 4, 2021
De nombreuses coulées de boue ont été reportées avec des inondations également.
Images : Nadia Brahim. pic.twitter.com/PtBIiiHINN
Zusätzlich zu den schwierigen Verkehrsbedingungen wurde auch der SNCF-Verkehr von und nach Marseille den ganzen Nachmittag über unterbrochen, da für fast dieselben Sektoren neuer, teilweise intensiver und anhaltender Gewitterregen vorhergesagt wurde. Aus diesem Grund hat Météo-France das Departement Bouches-du-Rhône um 6 Uhr morgens zum ersten Mal in seiner Geschichte mit einer roten Regen- und Hochwasserwarnung versehen. Auf nationaler Ebene ist dies das 25. Mal, dass diese Stufe bei Regenüberschwemmungen oder Hochwasser ausgelöst wurde, und nur 48 Stunden nach der im Department Loire-Atlantique.
04/10/2021 à 12h25 : En #direct de #Brignoles(83) où des inondations sont en cours. Laxe violemment pluvieux et peu mobile continuent de sévir dans le #Var de la #ProvenceVerte/#CentreVar et #HautVarVerdon. #Meteo83 #Meteo06 #Vigilanceorange #Var #AlpesMaritimes pic.twitter.com/sJwHfn3ia3
— Météo Côte d'Azur ️ (@MeteoCotedAzur) October 4, 2021
Im Laufe des Vormittags bildete sich eine weitere stationäre Gewitterzelle im Departement Var, insbesondere zwischen dem Sektor Brignoles und dem See Sainte-Croix. Innerhalb weniger Stunden fielen in Régusse mehr als 150 mm Niederschlag, was ebenfalls zu Überschwemmungen und erheblichen Verkehrsproblemen führte.
Bei den aktuellen Bildern werden rasch Erinnerungen an die Sintflut in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen wach, die Mitte Juli für viele Tote und hohen Sachschaden gesorgt haben.