Rekordhitze im September in Mittel- und Westeuropa!

Eine Omega-Wetterlage machte es möglich. Über Mittel- und Westeuropa gibt es schon seit etlichen Tagen Sonnenschein und Rekordtemperaturen. In Großbritannien wurden an sieben Tage in Folge Temperaturen über 30 Grad gemessen. Zahlreiche neue Septemberrekorde gab es aber auch auf dem europäischen Festland, wie in Belgien, den Niederlanden und Deutschland!

Hitze
Eine für September außergewöhnliche Hitzewelle gab es in Mittel- und Wetseuropa

Eine Omega-Wetterlage sorgte nicht nur für beständiges Hochdruckwetter in Mittel- und Westeuropa, sondern auch für eine für September beispiellose Hitzewelle in vielen Ländern, darunter Großbritannien, Frankreich, Belgien, Niederlande und insbesondere der Westen Deutschlands.

7. Hitzetag in Folge in England

Bis ins Jahr 1772 reicht die Temperaturreihe für Mittelengland zurück. Eigentlich ist das Vereinigte Königreich nicht gerade für große Hitze bekannt. Doch die Hitzewelle in diesem September ist einzigartig und sprengt alles bisher dagewesene.

An sieben Tagen in Folge gab es in Mittelengland einen Hitzetag ("Heißer Tag"), sprich vom 4. bis zum 11. September stieg die Temperatur an jedem Tag über die 30 Grad-Marke. In einem September gab es sowas noch nie!

Der Sommer war in Großbritannien, wie auch in weiten Teilen Mitteleuropas, eher ein Achterbahnsommer. Ungewöhnlich ist auch, dass die höchste Temperatur in England nicht im Juli und August, sondern schon im Juni und jetzt im September erreicht wurde. Zum letzten Mal geschah dies im Jahr 1940 und wurde seit 1850 erst sechsmal registriert.

Rekorde auch in Belgien und Niederlande

Letzten Sonntag wurde im niederländischen De Bilt mit 28,5°C der wärmste 10. September seit Beginn der Aufzeichnungen registriert. Doch nicht nur das: Insgesamt fünf Tage vom 6. bis 10. September hatten allesamt Tagesrekorde bei den Höchsttemperaturen. Bisher gab es seit 1901 nur maximal vier aufeinanderfolgende Tage mit neuen Tagesrekorden.

Die Nacht zu Montag (11.09.) brachte auch zahlreiche Rekorde bei den Tiefsttemperaturen. In Vlissingen gab es die jemals gemessene wärmste Septembernacht mit einem Tiefstwert von 20,4°C. An zahlreichen Orten an der Küste gab es Tropennächte, sprich die Temperatur sank in der Nacht nicht unter 20 Grad. In Wijk aan Zee fiel die Temperatur nicht unter 21,8°C.

In Belgien war laut dem Königlichen Meteorologischen Institut (KMI) der 10. September der heißeste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. In Uccle wurden an diesem Tag 31,9 Grad Celsius gemessen, was erneut einen Tagesrekord darstellt. Der vorherige stammte aus dem Jahr 1895 mit 28,5 Grad.

Der Sonntag war außerdem der zweitwärmste Tag des Jahres. Der wärmste Tag war der 8. Juli mit 32,1 Grad. Die ersten 10 Tage des Monats waren mit einer Durchschnittstemperatur von 21,8°C in Belgien die wärmsten in einem September seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1833.

Auch Frankreich und Deutschland mit Septemberrekorden

Auch in Frankreich wurden während der Hitzewelle im ersten Drittel des Monats Dutzende von Rekorden für den September gemessen. Spitzenreiter am 10. September war Tirange mit 37,3°C. Aber auch Lyon schaffte mit 34,2°C einen neuen Temperaturrekord für diesen Monat.

Die Hitzewelle in Deutschland in diesem September war die zweitlängste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen (Tagesdaten 1931-2023). Mit 9 aufeinanderfolgenden Tagen mit 30°C oder mehr (Hitzetage) blieb diese nur einen Tag hinter der großen Hitzewelle von 1947 (10 Hitzetage am Stück). Auch gab es in Düsseldorf (19,5°C) und Aachen (20,7°C) neue Septemberrekorde bezüglich der höchsten Tiefsttemperatur in einem September. Teilweise wurden alte Rekorde in Mittel- und Westeuropa nahezu pulverisiert, ein klares Indiz für die fortschreitende Klimakrise!