Jetzt also doch: Hurrikan LEE zieht auf Neuschottland zu!

Hurrikan LEE hält bereits seit dem 6. September den Status eines Hurrikans. Nachdem das System zwischenzeitlich mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 265 km/h sogar die höchste Kategorie 5 erreicht hat, zieht LEE aktuell als Kategorie 2 Hurrikan nach Norden. Nach aktuellen Prognosen trifft das System in der Nacht auf Sonntag in Neuschottland auf Land. Dabei kommt es verbreitet zu ergiebigen Niederschlägen und Sturmböen, im Extremfall sind bis zu 140 km/h möglich.

Hurrikan LEE
Sturmböen und gewittrige Niederschläge sowie Sturmböen. Hurrikan LEE sorgt für gefährliche Wetterbedingungen an der Küste Neuschottlands.

Hurrikan LEE hat in seiner Trajektorie durch den Nordatlantik und vorbei an den Bahamas die prognostizierte Rechtskurve eingeschlagen. Das System bewegt sich nun in nördliche Richtung und damit aus den Tropen heraus in subtropische Gefilde. Aufgrund des Golfstroms befindet sich LEE aber weiterhin über einer sehr warmen Wasseroberfläche, die erst nördlich des 40. Breitengrades signifikant abfällt. Die in den Subtropen etwas stärkere vertikale Windscherung sorgt aber dennoch für eine moderate Abschwächung, sodass das System in der Nacht auf Sonntag als Tropensturm oder Kategorie 1 Hurrikan zwischen Main und Neuschottland an Land geht.

In den Küstengebieten der Bundesstaaten von Süd-Caroline bis hoch nach Vermont sind zwar keine extremen Windgeschwindigkeiten erwartet, doch die vorherrschenden Winde auf dem offenen Meer sorgen für hohen Wellengang. An der gesamten Küste ist mit Wellen um 5 m zu rechnen. Auch eine Sturmflut mit einer Amplitude von ca. einem Meter kann es geben. Die kräftigen Niederschläge beschränken sich auf die Bundesstaaten Main, Neubraunschweig, Neuschottland und Teile von Ostkanada. Hier gibt es verbreitet Gesamtniederschlagsmengen von 100 mm, vereinzelt kann es auch bis zu 200 mm geben.

Auch der Wind spielt hier natürlich eine Rolle. Trotz der gemäßigten Abschwächung ist bereits am Samstag an der Ostküste Massachusetts mit Sturmböen von bis zu 100 km/h zu rechnen. In Main und Neubraunschweig sind diese Windgeschwindigkeit sowohl am Samstag als auch am Sonntag möglich. An der Küste Neuschottlands sind sogar Orkanböen um 140 km/h drin.

Über Land schwächt sich das System dann rasch weiter ab und tritt in erster Linie noch in Form von kräftigen, gewitterartigen Niederschlägen in Erscheinung. Im weiteren Verlauf der kommenden Woche wird das System dann vom Westwinddrift der mittleren Breiten aufgegabelt und als außertropisches Tiefdruckgebiet über den Nordatlantik in Richtung Europa transportiert.

Dank des langwierigen Wirbelsturms LEE gilt die aktuelle nordatlantische Hurrikansaison mittlerweile in allen wichtigen Maßzahlen als überdurchschnittlich. Dazu trägt auch der Hurrikan MARGOT bei, der inmitten des Nordatlantik westlich der Azoren herumirrt und aller Voraussicht nach keinen Landgang machen wird.

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