Heizkosten-Schock: Darum zahlen Millionen Menschen wieder drauf
Kalte Nächte, steigende Rechnungen: Warum der November 2025 trotz sinkender Energiepreise für viele Haushalte teurer wurde und was wirklich hinter den Heizkosten steckt.

Der November zeigt keine Gnade. Frostige Nächte, erste Schneefälle, klirrende Morgen. Der Winter hat früh angeklopft – und mit ihm eine Rechnung, die viele Haushalte jetzt schlucken müssen. Denn obwohl Gas und Heizöl günstiger geworden sind, ist Heizen im Herbst 2025 spürbar teurer ausgefallen. Ein Widerspruch? Nicht ganz. Eine Analyse des Vergleichsportals Verivox, basierend auf Wetterdaten des Deutschen Wetterdienstes (DWD), zeigt: Der höhere Verbrauch macht den Preisvorteil zunichte. Unterm Strich bleibt ein ungutes Gefühl – und ein Minus im Portemonnaie.
Rund sechs Prozent mehr Energie als im Vorjahr
Der Herbst war insgesamt milder als befürchtet. Doch dann kam der November und brachte Frost, eisige Nächte sowie Schnee. Plötzlich lief die Heizung länger, öfter, intensiver. Laut Verivox benötigten Haushalte rund sechs Prozent mehr Energie als im Vorjahr, um ihre Wohnungen warm zu halten. Besonders deutlich zeigt sich das bei Gaskunden. Zwar sank der durchschnittliche Gaspreis auf 10,97 Cent pro Kilowattstunde - ein Minus von 3,7 Prozent gegenüber November 2024. Doch die Rechnung am Ende fiel trotzdem höher aus. Insgesamt zahlten Haushalte 3,4 Prozent mehr fürs Heizen. Der Grund ist simpel und bitter: Wer mehr verbraucht, zahlt mehr. Auch bei günstigeren Preisen.
Die Kälte macht die theoretische Ersparnis zunichte
"Die Beschaffungskosten für Erdgas sind im Laufe des Jahres deutlich gesunken", erklärt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox. Das habe den Gasmarkt spürbar entspannt und Spielraum für niedrigere Endkundenpreise geschaffen. Zusätzlich entfällt die Gasspeicherumlage. Eigentlich gute Nachrichten. Doch die Realität bleibt kompliziert. "Ein Teil dieser Entlastung wird durch höhere CO₂-Kosten und gestiegene Gasnetzentgelte wieder aufgefressen", so Storck. Und dann ist da noch das Wetter. Die Kälte macht jede theoretische Ersparnis schnell zunichte.
"Heizölpreise schwanken stark"
Wer mit Öl heizt, bleibt ebenfalls nicht verschont. Zwar war Heizöl im November 2025 günstiger als im Vorjahr, doch auch hier schlug der höhere Verbrauch zu Buche. Am Ende zahlten Ölkunden 4,9 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Der günstigere Preis konnte die gestiegene Heizleistung nicht kompensieren. "Heizölpreise schwanken stark“, betont Storck. "Entscheidend für die tatsächlichen Kosten ist vor allem der Zeitpunkt der Bestellung." Wer zum falschen Moment kauft - oder nachbestellen muss, wenn die Tanks leer sind - zahlt oft drauf.
Fazit: Sparen wird zur Wetterfrage
Der November 2025 zeigt deutlich: Sinkende Energiepreise allein reichen nicht. Wenn die Temperaturen fallen, steigt der Verbrauch. Und mit ihm die Rechnung. Heizen bleibt also eine sensible Mischung aus Markt, Politik, CO₂-Kosten und ganz banal: dem Wetter.