Droht Gesundheitsgefahr? Kanadas Waldbrände hüllen Deutschland in Rauch – Das steckt hinter dem Dunst am Himmel
Rauch aus kanadischen Waldbränden zieht über den Atlantik und beeinflusst aktuell das Wetter und die Luftqualität in Mitteleuropa.

Seit Tagen beobachten Satelliten eine riesige Rauchwolke, die sich von Nordamerika über den Atlantik nach Europa bewegt. Auslöser sind großflächige Waldbrände in Kanada, die dort bereits Tausende Quadratkilometer Wald vernichtet haben. Nun hat die Rauchfahne auch Mitteleuropa erreicht – und sorgt vielerorts für trübe Himmel und diesige Fernsicht. Der transatlantische Transport solcher Rauchpartikel ist zwar selten, aber nicht ungewöhnlich in Zeiten zunehmender Waldbrandaktivität.
Auswirkungen auf das Wetter
Die feinen Partikel in der Luft beeinflussen nicht nur die Sicht, sondern auch das Wettergeschehen über Europa. In der oberen Atmosphäre können sie die Sonneneinstrahlung reduzieren, was regionale Temperaturveränderungen begünstigt. Gleichzeitig wirken sie als Kondensationskeime, was die Wolkenbildung verändern kann.
Besonders auffällig in den letzten Tagen: rötlich verfärbte Sonnenauf- und -untergänge, die durch die gestreuten Lichtverhältnisse entstehen. Meteorologen rechnen damit, dass die Partikel noch mehrere Tage in der Luftmasse über Europa verbleiben könnten.
Luftqualität in Deutschland unter Beobachtung
Obwohl der Rauch aktuell größtenteils in hohen Luftschichten verbleibt, wird die Luftqualität in Teilen Deutschlands genau beobachtet. Feinstaubmessungen zeigen einen leichten Anstieg, der jedoch bislang unterhalb gesundheitsschädlicher Grenzwerte liegt. Besonders sensible Gruppen wie Menschen mit Atemwegserkrankungen sollten dennoch wachsam sein. In den kommenden Tagen könnten die Partikel lokal auch in bodennahen Schichten ankommen, vor allem wenn sich Wetterlagen ändern oder sich der Rauch mit tieferen Luftschichten vermischt.
Ursache: Extreme Waldbrandsaison in Kanada
Der Ursprung der Rauchfahne liegt in einer außergewöhnlich heftigen Waldbrandsaison, die Kanada bereits seit dem Frühjahr belastet. Besonders betroffen sind Regionen in British Columbia und Alberta. Trockenheit, hohe Temperaturen und starke Winde haben dort ideale Bedingungen für die Ausbreitung der Feuer geschaffen. Die Behörden vor Ort sprechen von einer der schlimmsten Lagen der vergangenen Jahrzehnte. Die globalen Auswirkungen dieser Brände zeigen sich nun auch in Europa.
Wie es weitergeht – Prognosen und Perspektiven
Meteorologische Modelle zeigen, dass sich der Rauchstrom über Mitteleuropa noch einige Tage halten kann. Eine nachhaltige Reinigung der Atmosphäre wird erst mit kräftigen Regenfällen oder einem Luftmassenwechsel erwartet.
Bis dahin dürften milchige Himmel, eindrucksvolle Sonnenfarben und leicht eingeschränkte Sicht Teil des Tageswetters bleiben. Experten warnen zudem, dass solche transkontinentalen Rauchtransporte durch den Klimawandel häufiger werden könnten. Die Ereignisse dieser Tage könnten ein Vorgeschmack auf kommende Sommer sein.