Rückschau: August und Sommer 2022!

Der August 2022 lässt sich eigentlich schnell zusammenfassen: zu warm, zu trocken, zu sonnig. Auch der Sommer war zu warm, zu trocken, zu sonnig. Ein kurzer Rückblick auf den zurückliegenden Monat und den Sommer 2022.

Temperatur August Abweichung
Weltweit, europaweit und deutschlandweit war der August 2022 zu warm. (Quelle: Copernicus Climate Change Service/ECMWF)


Der August 2022 ist seit ein paar Tagen Geschichte. Wenn man auf ihn zurückblickt, ist die Bilanz ziemlich ernüchternd. Das Gebietsmittel der Temperatur für gesamt Deutschland lag bei 20,2 °C und damit 3,7 °C über der klimatologischen Normalperiode von 1961 bis 1990. Damit landet der August 2022 auf Platz 2 seit der systematischen Wetteraufzeichnung. Nur der August 2003 war wärmer.

Zwar war der August nicht der trockenste seit Aufzeichnungen, fällt aber mit nur 65 % der sonst üblichen Menge dennoch sehr trocken aus. Im Gebietsmittel sind für Deutschland im August rund 77 mm normal (1961 - 1990), allerdings fielen 2022 nur rund 50 mm. Wie üblich beim Niederschlag fällt die Verteilung äußerst heterogen aus. Im August fiel im Allgäu am meisten Niederschlag mit stellenweise über 200mm. Der Westen blieb dagegen trocken mit teils kaum bis kein Tropfen Regen.

Gleichzeitig wurde die Sonne nur selten durch Wolken verdeckt. Rund 73 Stunden schien die Sonne länger als im vieljährigen Mittel von 1961 - 1990. Mit 273 Sonnenstunden rangiert der August 2022 auf Platz zwei hinter 2003.

Auch der Sommer deutlich zu warm, zu sonnig und deutlich zu trocken

Mit dem August findet auch der meteorologische Sommer sein Ende. Auch der Sommer 2022 war deutlich zu warm und landete auf Platz vier, nur marginal hinter 2019. Im Gebietsmittel lag die Temperatur bei 19,2 °C und fast 3 °C über dem langjährigen Mittel von 1961 bis 1990. An der Spitze immer noch der Rekordsommer von 2003.

Allerdings ist es nur noch eine Frage der Zeit, wie lange der Sommer von 2003 an der Spitze bleiben wird. In den Top 10 der wärmsten Sommer liegen sechs Sommer aus den 2000ern. Der letzte zu kühle Sommer war im Jahre 1996, mit marginalen 0,03 °C unter dem langjährigen Mittel von 1961 - 1990. Durch die anthropogen verursachte Klimaerwärmung ist der Trend klar absehbar - eine Zunahme der Temperatur.

Regen hingegen war eher Mangelware und entsprechend negativ fällt die Bilanz aus. Im Gebietsmittel fielen rund 40% weniger Niederschlag als üblich, nämlich 143 mm. Im langjährigen Mittel 1961 - 1990 sind es rund 240 mm.

Sonne gab es im Sommer 2022 hingegen reichlich. Mit 817 Sonnenstunden gab es 203 Stunden mehr als im langjährigen Mittel und übertraf dabei den Sommer 2003 – neuer Rekordwert.

In Europa war der Sommer 2022 der bisher wärmste

Wie das Erdbeobachtungsprogramm Copernicus berichtete war der August 2022 global gesehen der drittwärmste August. Für Europa hingegen war es sowohl der wärmste August, als auch der wärmste Sommer seit Aufzeichnungen. Die Abweichungen vom Mittel waren im östlichen Teil des Kontinents im August am höchsten. Im Südwesten des Kontinents lagen die Temperaturen allerdings ebenfalls deutlich über dem langjährigen Mittel und waren geprägt von den langandauernden Hitzewellen.

Temperatur Abweichung Klimamittel
Weltweit, europaweit und deutschlandweit war der Sommer 2022 zu warm. (Quelle: Copernicus Climate Change Service/ECMWF)

Damit schließt sich auch der Sommer 2022 einem langjährigen Trend an: die heißen Sommer nehmen zu.

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