Waser muss zum Gemeingut werden: Zwei neue Studien zeigen das!

Die übermäßige Wassernutzung und die fehlende Erkenntnis, dass die Länder im globalen Wasserkreislauf voneinander abhängig sind, haben dazu geführt, dass die Welt bis zum Ende des Jahrzehnts auf ein mögliches Defizit von 40 % bei der Süßwasserversorgung zusteuert.

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Über die weltweiten Wasservorräte dürfen nicht nur einige wenige Menschen entscheiden und verfügen.

Wasser muss daher als globales Gemeingut behandelt werden. Dies geht aus einem Bericht der Global Commission on the Economics of Water (GCEW) und einem Nature-Kommentar hervor - beide unter der Leitung von PIK-Direktor Johan Rockström und veröffentlicht im Rahmen der UN-Wasserkonferenz in New York, der ersten Konferenz dieser Art seit 50 Jahren.

"Wir sind dabei, den globalen Wasserkreislauf aus dem Gleichgewicht zu bringen und die Quelle allen Süßwassers - den Niederschlag - zu untergraben, von dem die Gesellschaften vollständig abhängig sind", erklärt Johan Rockström. Der 32-seitige GCEW-Bericht mit dem Titel Turning the Tide: A Call to Collective Action (Die Wende: Ein Aufruf zum kollektiven Handeln) stellt das erste Mal dar, dass das globale Wassersystem umfassend untersucht wurde, ebenso wie sein Wert für die Länder - und die Risiken für ihren Wohlstand, wenn das Wasser vernachlässigt wird. Die meisten Länder sind für etwa die Hälfte ihrer Wasserversorgung von der Verdunstung von Wasser aus den Nachbarländern abhängig. Dieses "grüne" Wasser ist in den Böden gespeichert und wird von Wäldern und anderen Ökosystemen verdunstet.

Dürreperioden verschlimmern die Situation

Die Länder sind nicht nur durch grenzüberschreitende blaue Wasserströme miteinander verbunden, sondern auch durch grünes Wasser, d. h. durch atmosphärische grüne Wasserströme aus Wasserdampf, die weit über die traditionellen Grenzen von Wassereinzugsgebieten hinausreichen. Wasser ist nicht nur ein Opfer, sondern auch ein Treiber der Klimakrise. Extreme Wasserereignisse führen zu einem unmittelbaren Verlust der Kohlenstoffaufnahme in der Natur.

Dürreperioden führen zu Bränden und einem massiven Verlust an Biomasse, Kohlenstoff und biologischer Vielfalt. Durch den Verlust von Feuchtgebieten geht der größte Kohlenstoffspeicher der Erde verloren, und der Rückgang der Bodenfeuchtigkeit verringert die Fähigkeit der Land- und Waldökosysteme, Kohlenstoff zu binden. Um den wachsenden Herausforderungen wie Überschwemmungen, Dürren und unsichere Wasserversorgung zu begegnen, fordern die Autoren in dem Bericht und dem Nature-Kommentar, dass Wasser als globales Gemeingut neu definiert werden muss.

Wasserkreislauf muss völkerrechtlich geregelt werden

Das bedeutet, dass die Staaten sich völkerrechtlich verpflichten, den Schutz des globalen Wasserkreislaufs für alle Menschen und für heutige und künftige Generationen zu gewährleisten und anzuerkennen, dass Handlungen an einem Ort Auswirkungen an einem anderen haben. "Die Zukunft des Blutkreislaufs, der den Herzschlag der Erde intakt hält, steht auf dem Spiel", erklärt Johan Rockström.

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