Kältepeitsche oder erste Frühlingsluft? Nächste Woche wird´s spannend!

Steht der Winter 2020/21 schon bald am Scheideweg. Die meisten haben bisher noch keine Schneedecke abbekommen. Nächste Woche wird es spannend. Ein Wettermodell sieht den Vorfrühling, ein anderes dagegen Dauerfrost. Wie gehte s weiter?

Tauwetter
Steht nächste Woche Tauwetter bis in die höheren Lagen an oder setzt sich Dauerfrost durch? Es ist spannend!

Es ist beim Wetter nach wie vor sehr spannend. Heute sind bei uns gleich zwei Tiefs am Werk. Im Norden Deutschlands ist das Tief Ahmet unterwegs, im Süden das Tief Lisa. In Sachen Schnee und Schneedecke ist Lisa deutlich erfolgreicher. Südlich der Donau gab es schon 5 bis 10 cm Neuschnee. Dort liegen die Regionen aber auch meist 400 bis 500 m hoch und es gibt leichten Dauerfrost um 0 bis minus 2 Grad. Anders sieht es dagegen im Nordosten und Norden aus.

Dort reicht es aktuell wie erwartet nicht für dicke verschneite Landschaften. Der Boden ist noch recht warm und die Höchstwerte liegen dort immer noch leicht über 0 Grad. Zudem führt Ahmet leicht milde Luft mit heran. An der Ostsee sind die Temperaturen über Nacht sogar leicht angestiegen und dort messen wir 4 Grad. Daher kann das hier mit weißen Landschaften kaum etwas werden. Richtung Hamburg und Schleswig-Holstein ist es zwar meist Schnee, doch bei Werten um 1 bis 2 Grad über Null wird das auch hier mit weißen Landschaften schwer werden.

Winter am Scheideweg?

Bisher ist der Winter 2020/21 deutlich zu mild. Da gibt es fachlich nichts dran zu deuteln. Der Dezember 2020 war rund 2,3 Grad wärmer als das Klimamittel der jahre 1961 bis 1990. Wenn wir uns auch im Januar 2021 noch das alte Klimamittel zum Vergleich nehmen, dann sind auch die ersten fünf Januartage rund 1,3 Grad wärmer als das Klimamittel der Jahre 1961 bis 1990. Von einem Kaltwinter sind wir also recht weit entfernt. Nächste Woche ist beim meteorologischen Winter auch schon Halbzeit.


GFS Dauerfrost
Das US-Wettermodell GFS sieht am kommenden Dienstag Dauerfrost in Deutschland.

Nächste Woche wird es dann spannend. Die führenden Wettermodelle sind sich bis zum Wochenende noch recht einig: es geht meist nasskalt weiter. Doch ab Montag gibt es Unterschiede. Das europäische Wettermodell rechnet mit einem langsam Anstieg der Höchstwerte. Nächste Woche Mittwoch und Freitag sind demnach im Westen 7 oder 8 Grad drin. Es setzt bis in die Hochlagen der westdeutschen Mittelgebirge Tauwetter ein. Von Dauerfrost wären wir weit entfernt. Das US-Wettermodell der Wetterbehörde NOAA sieht dagegen heute morgen ab Montag leichten Dauerfrost für fast ganz Deutschland. Das ist schon sehr spannend.

Kälte des US-Wettermodells wenig wahrscheinlich

Wer hat hier die Nase vorn? Schauen wir uns dazu mal die Ensemble-Vorhersagen des US-Wettermodells GFS an, dann erkennt man schnell, dass der Hauptlauf der Modellberechnungen mit der kalten Wetterlage in der nächsten Woche ziemlich alleine dasteht. Im Mittel wird von den anderen Berechnungsläufen ebenfalls mit einer Milderung gerechnet.

ECMWF Dienstag
Im Gegensatz zum US-Wettermodell GFS will das europäische Wettermodell ECMWF am Dienstag von Dauerfrost im ganzen Land nichts wissen.

Daher schaut es so aus, als wäre der Dauerfrost am Montag im Hauptlauf des US-Wettermodells eher sehr unwahrscheinlich. Zusammen mit der Milderung des europäischen Wettermodells sieht es derzeit zu 60 Prozent nach einer Milderung aus, 30 Prozent sprechen für ein "weiter so" und nur 10 Prozent für Dauerfrost. Es bleibt also sehr spannend!

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