Meteorologen sind überrascht von der Hitze, die am Samstag Spanien und Portugal erreicht - wird sie uns voll treffen?

Extreme Hitze rollt auf Europa zu: Bis zu 48 Grad in Spanien und Portugal – nun erreicht die Glut auch Deutschland. Meteorologen schlagen Alarm.
In Südspanien und Teilen Portugals steht ein Hitzerekord bevor: Am Samstag könnten die Temperaturen örtlich bis zu 48 Grad Celsius erreichen. Der Juni neigt sich dem Ende zu – doch meteorologisch fühlt es sich bereits wie August an. Die aktuellen Temperaturprognosen sprengen selbst für südliche Verhältnisse den Rahmen. Regionen wie Andalusien, die Extremwerte gewöhnt sind, sprechen von einer der heftigsten Juni-Hitzewellen seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.
Meteorologen zeigen sich angesichts dieser Entwicklung alarmiert. Denn nicht nur das Thermometer spielt verrückt – auch die Dauer und Intensität dieser Glutperiode ist ungewöhnlich. Bereits seit Tagen steigt das Quecksilber auf über 40 Grad, doch nun droht der absolute Spitzenwert von 50 Grad – ein symbolischer und bedrohlicher Meilenstein.
Was hinter dem „Spanish Plume“ steckt
Der sogenannte „Spanish Plume“ (wörtlich: „spanische Pflaume“, korrekter übersetzt als „spanische Heißluftzunge“) ist ein Wetterphänomen, bei dem heiße, trockene Luftmassen aus der Sahara über Spanien nordwärts drängen. Dabei schieben sich die glühenden Luftpakete wie ein Keil über Frankreich bis nach Mitteleuropa – oft begleitet von instabiler feuchter Luft und potenziell schweren Gewittern.

Diese Wetterlage führt zu extrem hohen Temperaturen in kurzer Zeit – mit einer gefährlichen Mischung aus Hitze und möglicher Unwetteraktivität. Der „Spanish Plume“ ist in den vergangenen Jahren häufiger aufgetreten, was Klimaforscher als deutliches Anzeichen für ein sich veränderndes europäisches Wettermuster werten.
Deutschland wird zur Hitzefront
Laut dem europäischen Wettermodell ECMWF wird auch Deutschland ab Samstagnachmittag unter den Einfluss der heißen Luftmassen geraten. Besonders der Südwesten – Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und das Saarland – könnte dann mit bis zu 35 Grad rechnen. Doch die Hitze bleibt nicht regional beschränkt: Am Sonntag breitet sich das Glutfeld weiter aus, erreicht Hessen, Teile Bayerns und später auch Norddeutschland.
Der Wetterumschwung wird deutlich spürbar sein: Nach einem vergleichsweise gemäßigten Wochenverlauf ziehen die Temperaturen binnen Stunden schlagartig an. In der Atmosphäre entsteht dabei ein Spannungsfeld – Hitze, Gewitter, Trockenheit und Ozonbelastung könnten sich überlagern.
Ausnahme oder neues Normal?
Solche Hitzephänomene galten früher als Ausnahmen – heute treten sie immer öfter auf. Der Klimawandel sorgt laut zahlreichen Studien dafür, dass sich extreme Wetterlagen verstärken, früher einsetzen und länger anhalten. Was in Spanien passiert, ist also nicht mehr nur ein lokales Ereignis, sondern ein mögliches Zukunftsszenario für ganz Europa.
Auch Deutschland hat in den letzten Jahren mehrfach Hitzerekorde aufgestellt. Meteorologen warnen: Der Juni 2025 könnte ein weiterer Beleg für den neuen klimatischen Trend sein – mit fatalen Folgen für Landwirtschaft, Wasserversorgung und Städteklima.
Gesundheitliche Risiken nehmen zu
Extreme Hitze kann tödlich sein – vor allem für ältere Menschen, Kinder und Menschen mit Vorerkrankungen. In Spanien wurden bereits Hitzewarnungen ausgesprochen, auch in Deutschland ist mit Warnstufen zu rechnen. Wichtig: viel trinken, körperliche Belastung meiden, Wohnungen abdunkeln und auf Mitmenschen achten.
Wenn Temperaturen jenseits der 35 Grad drohen, ist Prävention lebenswichtig. Der „Spanish Plume“ bringt nicht nur sommerliches Wetter, sondern auch eine ernsthafte gesundheitliche Gefahr. Diese Wetterlage zeigt eindrucksvoll: Hitze ist längst keine Urlaubsfreude mehr – sie kann zur Belastung und Bedrohung werden.