40° und mehr - ein Jahrhundersommer für Deutschland und Europa: Wie realistisch ist dieses Szenario in diesem Jahr?

Seit Mitte Januar 2024 ist es in Deutschland deutlich milder als üblich, wobei man das Ganze schon nicht mehr mild nennen kann, man muss es schon wirklich warm nennen. Februar und März brachen alle Rekorde, beide Monate waren so warm wie noch nie seit 1881. Der April ist ebenfalls so warm wie noch nie gestartet. Da kommt man ja schon ins Schwitzen. Am vergangenen Wochenende wurden bereits bis zu 30 Grad in Ohlsbach erreicht. Wir hatten fünf Sommertage am Stück und das Anfang April. Es war das wärmste erste Aprilwochenende seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.

Am kommenden Samstag steht der nächste Sommertag bevor. Der Monat ist mit Stand heute mehr als 7 Grad wärmer als üblich. Und wenn wir in die nächste Woche schauen, dann wird die mögliche Abkühlung immer mehr reduziert. Die aktuellen Prognosen von heute Nachmittag rechnen nächste Woche mit Tageswerten um 8 bis 19 Grad. Wirklich kalt ist auch das nicht. Wir müssen davon ausgehen, dass auch der April als sehr warmer Monat enden wird. Vielleicht ist es auch der dritte Rekordmonat in Folge.

Wärmster Frühling seit 1881 möglich

Der gesamte Frühling könnte damit extrem warm ausfallen. Auch für den Mai berechnen die Wettermodelle eine moderate bis starke Temperaturabweichung nach oben. Somit könnte in der Gesamtbilanz das Frühjahr 2024 ganz vorne landen. Wenn wir schon im April Sommer- und Hitzetage bekommen, was erwartet uns da erst im Sommer? Viele Menschen sind verunsichert und das zurecht! Die aktuellen Sommerprognosen gehen alle in Richtung warmer bis sehr warmer Sommer 2024. Die positiven Abweichungen sollen je nach Wettermodelle bis zu 2 Grad im Vergleich zu 1991 bis 2020 betragen. Damit liegen wir im Bereich der zehn wärmsten Sommer seit 1881.

Ein Rekordsommer ist daher nicht so unwahrscheinlich. Interessanterweise wird dazu aber keine große Trockenheit berechnet, sondern eher recht viel Nässe. Das kennen wir bereits aus dem März. Der war deutlich zu warm, aber eben auch sehr nass. Auch der April ist zwar sehr warm, aber bisher auch recht nass. Dieses Szenario deutet sich auch für den Sommer an.

Klimawandel befeuert einen sehr warmen und feuchten Sommer

Die globale Klimaerwärmung schreitet unaufhörlich voran. Warme Luftmassen können mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte Luftmassen. Dementsprechend steht auch mehr Niederschlagsangebot zur Verfügung. Somit wäre ein sehr warme und trotzdem sehr nasser Sommer gar nicht so abwegig. Die große Feuchtigkeit könnte sich in Gewittern, großräumigen Unwettern mit Starkregen und Hochwasser entladen.

Der kommende Sommer 2024 könnte somit für alle Beteiligten besonders anstrengend werden. Wärme bis Hitze und dazu auch noch schwere Gewitter und Unwetter. Eine explosive Mischung deutet sich an. Spitzenwerte um 40 Grad oder sogar darüber scheinen in diesem Sommer in Deutschland durchaus wieder sehr realistisch. Dazu tropische Schwüle. Das wird so manchen Kreislauf in die Knie zwingen!