BSH WARNT: Heftige Sturmflut rollt auf Nordseeküste zu – Pegel könnten 2 Meter über Normal steigen!

Sturmflut-Alarm an der Nordsee! Orkanartige-Böen peitschen gegen die Küste und bringen bis zu 2 Meter hohe Fluten. Fähren fallen aus, Deiche stehen unter Druck – höchste Vorsicht für alle Anwohner und Reisende!

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Karte der Nordsee mit den maximalen Wellenhöhen am Sonntagabend. Besonders in der Deutschen Bucht erreichten die Wellen infolge des Sturms beachtliche Höhen

Heute steht Norddeutschland vor einer erneuten Herausforderung durch eine Sturmflut an der Nordseeküste.

Sturmfluten entstehen, wenn starker Wind aus nordwestlicher Richtung das Wasser der Nordsee gegen die Küste und Flussmündungen drückt.

In Kombination mit dem natürlichen Tidenhub – dem Wechsel von Ebbe und Flut – und Tiefdruckgebieten kann das Wasser gefährlich hoch steigen.

Besonders gefährdet sind die flachen Küstengebiete, die Ostfriesischen Inseln sowie die Mündungen von Elbe, Weser und Ems.

Die Sturmflut von 1962 ist vielen noch als warnendes Beispiel für die zerstörerische Kraft solcher Naturereignisse in Erinnerung.

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat am Sonntag eine akute Sturmflutwarnung für die gesamte deutsche Nordseeküste herausgegeben.

Für den heutigen Tag werden Pegelstände von bis zu zwei Metern über dem mittleren Hochwasser (MHW) erwartet. Diese hohen Wasserstände können Deiche, Promenaden, Häfen und nahegelegene Wohngebiete erheblich gefährden.

Besonders kritisch werden die Hochwasserzeiten zwischen Vormittag und Nachmittag sein, etwa:

  • Emden: 11:45 Uhr, +2,0 m über MHW
  • Cuxhaven: 12:30 Uhr, +2,0 m
  • Pellworm: 12:53 Uhr, +2,0 m
  • Wyk auf Föhr: 13:21 Uhr, bis +2,0 m
  • Hamburg St. Pauli: 16:03 Uhr, +2,0 m

Zudem bleibt das Nachmittagstiefwasser vielerorts ungewöhnlich hoch, was die Entwässerung erschwert und die Gefahr weiter erhöht. Die Sturmflutgefahr besteht voraussichtlich bis in den späten Nachmittag hinein, mit möglicher Verlängerung durch Folgefluten in der Nacht und am kommenden Montagmorgen.

Auswirkungen auf den Verkehr – Fährverbindungen stark eingeschränkt

Die Auswirkungen der stürmischen Wetterlage an der Nordseeküste machen sich bereits deutlich bemerkbar. Besonders betroffen ist der Fährverkehr zu den Ostfriesischen Inseln.

Mehrere Reedereien haben angekündigt, ihre Fahrpläne witterungsbedingt anzupassen oder einzelne Verbindungen ganz ausfallen zu lassen.

So meldete die Reederei AG EMS für die Strecke nach Borkum witterungsbedingte Fahrplanänderungen, auch Fahrten zu den Inseln Spiekeroog, Juist, Langeoog, Wangerooge, Norderney und Baltrum sind eingeschränkt oder können kurzfristig entfallen.

Der Grund dafür sind die anhaltend hohen Wasserstände und stürmischen Böen infolge einer ausgeprägten Tiefdrucklage über der Nordsee.
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Karte mit den aktuellen Windgeschwindigkeiten über der Nordsee am Sonntagabend. Besonders entlang der Küste und in der Deutschen Bucht werden starke Sturmböen registriert.

Küstenschutzbehörden und Inselgemeinden bereiten sich auf mögliche Sturmfluten vor und treffen entsprechende Vorsichtsmaßnahmen.

Reisende werden dringend gebeten, sich vor Fahrtantritt über die aktuellen Abfahrtszeiten und mögliche Änderungen bei den jeweiligen Fährgesellschaften zu informieren. Offizielle Informationen stellen unter anderem die Reederei AG EMS (www.ag-ems.de) und die Baltrum-Linie (www.baltrum-linie.de) bereit.

Berichte über lokale Überschwemmungen, etwa in den Hafenbereichen von Emden oder Petkum, kursieren derzeit zwar in sozialen Medien, konnten aber bislang von offiziellen Stellen nicht bestätigt werden.

Orkanböen und Unwetter in Baden-Württemberg und Hessen

Während an der Nordsee die Sturmflut im Fokus steht, sorgten am Samstag starke Winde und Regen in Südwestdeutschland für erhebliche Beeinträchtigungen.

In Baden-Württemberg und Hessen entwurzelten Orkanböen zahlreiche Bäume, knickten Äste ab und warfen Bauzäune um. Besonders betroffen war der Südschwarzwald.

Wichtige Verhaltenshinweise

Angesichts der aktuellen Gefahr durch die Sturmflut und die stürmischen Wetterlagen sollten Anwohner und Reisende folgende Vorsichtsmaßnahmen beachten:

  • Halten Sie sich von Deichen, Uferpromenaden und Hafenanlagen fern.
  • Befolgen Sie alle lokalen Anweisungen und Lautsprecherdurchsagen genau.
  • Sichern Sie Ihr Eigentum in tiefliegenden und gefährdeten Gebieten, vor allem in Hafen- und Ufernähe.
  • Prüfen Sie regelmäßig die aktuellen Pegelstände und Wetterwarnungen, z. B. auf der Website des BSH (bsh.de).

• • Informieren Sie sich vor Reisen zu den Inseln unbedingt über die Verfügbarkeit der Fähren und mögliche Ausfälle.

Quellen

Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH), Sturmflutwarnung Nordseeküste, Stand: 5. Oktober 2025, www.bsh.de
Reederei AG EMS, Aktuelle Verkehrsinformationen, Stand: 5. Oktober 2025,

Baltrum-Linie, Fahrplan- und Serviceinformationen, Stand: 5. Oktober 2025,

Spiekeroog-Linie, Fährplan und Hinweise bei Schlechtwetter, Stand: 5. Oktober 2025,

Deutscher Wetterdienst (DWD), Warnlagebericht,
5. Oktober 2025,