Sommerwetter in Deutschland "open end"! Unwetter in Spanien und Griechenland! Was ist eine Omega-Wetterlage?

Aktuell ist sie wieder in aller Munde: Die Omega-Wetterlage beschert Mitteleuropa in dieser Woche stabiles sonniges und sehr warmes Hochdruckwetter. Es ist nur der fortgeschrittenen Jahreszeit zu verdanken, dass es nicht zu einer extremen Hitzewelle kommt! Dagegen drohen in Griechenland massive Regenmengen mit Überflutungen. Was genau ist eine Omega-Wetterlage?

Sonne
Eine Omega-Wetterlage bedeutet für Mitteleuropa stabiles Hochdruckwetter

Ein Blick auf die Aussichten für Köln auf unserer Internetseite daswetter.com von Meteored zeigt es eindrücklich: Sonne ohne Ende von einem quasi wolkenlosem Himmel mit hochsommerlichen Temperaturen an oder um die 30 Grad! Und das gilt nicht nur für Köln, sondern für ganz Mitteleuropa.

In Teilen von Frankreich drohen dabei wieder Temperaturen bis zu 40 Grad. Im Juli würden diese Temperaturen auch in Deutschland erreicht werden können, doch die fortgeschrittene Jahreszeit im September verhindern hier so eine extreme Hitzewelle.

Omega-Wetterlage

Verantwortlich für das stabile Spätsommerwetter ist die sogenannte Omega-Wetterlage. Sie hat verschiedene Auswirkungen auf verschiedene Regionen in Europa. Bei einer Omega-Wetterlage etabliert sich ein blockierendes Hoch über Mitteleuropa.

Das Strömungsfeld, das sich bis zu einer Höhe von etwa 10 Kilometer einstellt, erinnert dabei an den griechischen Großbuchstaben Omega. Die atlantischen Tiefdruckgebiete werden in einem weiten Bogen um Mitteleuropa herumgeführt.

Dem mächtigen Hoch stehen an den Rändern Tiefdruckgebiete gegenüber, eines im Westen über Portugal und eines im Osten über Griechenland. Das Hoch über Mitteleuropa ist zwischen den beiden Tiefs quasi "gefangen". Die Tiefs und das Hoch bleiben quasi stationär liegen.

Eine Omega-Wetterlage ist in der Regel sehr stabil und kann wochenlang anhalten. Bekannte Beispiele für wochenlangen Sonnenschein und trockenem Hochsommerwetter sind der Jahrhundertsommer 2003, sowie der WM-Sommer im Juni 2006, als Gäste aus aller Welt "überrascht" über das ungewöhnlich stabile Sommerwetter im Gastgeberland Deutschland waren.

Die aktuelle Großwetterlage ist schon als beachtlich zu bezeichnen und es ist nur der fortgeschrittenen Jahreszeit zu verdanken, dass sich keine extreme Hitzewelle über Mitteleuropa einstellt. Wie extrem hochreichend warm die Luftmasse ist, zeigt sich bei Messungen der Nullgradgrenze in der Schweiz.

Über Payerne wurde am 4. September 2023 mit 5253 Metern die zweithöchste Nullgradgrenze seit Aufzeichnungsbeginn im Jahr 1954 gemessen. Normalerweise steigt die Nullgradgrenze in den Alpen nur im Hochsommer Ende Juli und Anfang August mal Richtung 5000 Meter Grenze.

Erst vor wenigen Wochen wurde am 21. August mit 5298 Metern die höchste jemals gemessene Nullgradgrenze registriert. Dieser Wert Ende August und der jetzige zweithöchste Wert sogar im September sind absolut extrem und beachtlich und ein eindeutiges Indiz für die fortschreitende Klimakrise!

Griechenland droht eine katastrophale Wetterlage

Ganz anders ist die Wetterlage dort, wo die Tiefdruckgebiete liegen. Über Spanien gab es in den letzten Tagen schon schwere Unwetter mit teilweise extremen Regenmengen. Betroffen war auch die Region Madrid, wo Sturzfluten für massive Überschwemmungen gesorgt haben.

Für Griechenland bahnt sich diese Woche ein extremes Niederschlagsereignis an. Die Ursache ist ein Höhentief über dem zentralen Mittelmeer. Auf der Ostseite kommt es zu großräumiger Hebung und durch die Kanalisierung in der Ägäis und dem Aufsteigen am Gebirge kann es dort zu enormen Regenmengen kommen.

Einige Modelle berechnen dabei unglaubliche Niederschlagsmengen von über 1000 Liter pro Quadratmeter ( zum Vergleich: Jahresniederschlag Berlin etwa 550 l/qm!) mit entsprechend katastrophalen Auswirkungen. Wie extrem es wirklich kommt, ist noch unsicher!

So oder so wird es aber zu großen Überschwemmungen kommen. Einzelne Modelle sehen sogar unfassbare 2000 l/qm für Thessalien. Dies wäre für Europa rekordverdächtig. Aber selbst wenn nur ein Viertel dieser Regenmenge runter käme, hätte das katastrophale Auswirkungen in dem Gebiet.