Princeton-Ökonom warnt: "Wir müssen Klimaschutz differenzierter machen"
Klimaschutz um jeden Preis? Princeton-Ökonom Markus Brunnermeier warnt vor blinder CO₂-Vermeidung und fordert: weniger Ideologie, mehr Innovation. Damit Nachhaltigkeit Zukunft hat, nicht nur gute Absicht.

Manchmal braucht es einen klaren Ruf in die Stille. Einen Moment, in dem Ideale auf Wirklichkeit treffen. Mit so einem hat Markus Brunnermeier nun von sich Reden gemacht. Der gebürtige Deutsche ist Ökonom an der US-Eliteuniversität Princeton und hat gerade klar und deutlich gefordert, dass der Klimaschutz nicht zur eindimensionalen Regel werden darf. "Wir müssen Klimaschutz differenzierter machen", mahnte Markus Brunnermann laut dem "Handelsblatt" an. Und nicht nur die Aussage an sich sorgt für Aufsehen. Auch sein Bild ist provokant und klar auf die Zukunft gerichtet. Sein Wunsch: Die Technologie soll den Weg weisen, nicht Verbote, die gerade die Industrie zerreißen könnten.
Beunruhigende Zukunftsprognose
Princeton-Ökonom Markus Brunnermeier kritisiert unter anderem das dogmatische Streben nach CO₂-Vermeidung um jeden Preis. Ein Ansatz, der innerhalb unserer Landesgrenzen das letzte Gramm CO₂ bekämpft – koste es was es wolle – gefährde den Produktionsstandort Deutschland, betont der Experte für Klimaschutz. "Deswegen brauchen wir ein Vorgehen, das zu Technologiesprüngen führt, anstatt innerhalb unserer Landesgrenzen das letzte Gramm CO2 vermeiden zu wollen und dabei die eigene Industrie kaputtzumachen, was dann sicher keiner nachmacht", mahnt Markus Brunnermeier.
Das Ziel: Globale Standards setzen, die jeder adaptieren kann
Sein Appell klingt nüchtern, doch dahinter ruht eine philosophische Schwere. Nämlich die Botschaft, dass unser Kampf gegen Klimawandel nicht blind sein darf. Dabei soll es nicht um Besserwisserei gehen, sondern vielmehr darum, Wege zu finden, die Wirkung haben. Und zwar weltweit! Für Deutschland wünscht sich Markus Brunnermeier deshalb Innovationen, die so effizient sind, dass andere folgen. Nur so erhalte der Klimaschutz weltweite Tragweite. In den Augen des Princeton-Ökonom ist das Ziel nicht, innerhalb der Grenzen eines Landes das Klimabudget zu dehnen – sondern global Standards zu setzen, die jeder adaptieren kann.
"Wir brauchen ein Wachrütteln"
Das zukunftsfähige Wirtschaftsmodell muss laut ihm resilient, offen und visionär sein. Die deutsche Skepsis gegenüber schnellen Veränderungen sieht er als Hemmschuh, nicht als Tugend. " Wir brauchen deswegen ein Wachrütteln, dass der Standort so nicht zukunftsfähig aufgestellt ist", stellt Markus Brunnermeier klar.
Kurz: Sein Ziel ist es, den Klimaschutz neu zu entdecken. Nicht als Last, sondern als Aufgabe. Nicht als Verzicht, sondern als Chance für Innovation und globale Führung. In seinem Ideal geht es nicht darum, den letzten CO₂-Cent zu verbieten, sondern Technologien zu erschaffen, die klimafreundlich und zugleich attraktiv genug, dass sie weltweit angewendet werden können.