Gelenkschmerzen bei Kälte: Was wirklich hilft
Wenn Frost und Nässe anklopfen, rebellieren die Gelenke. Aber Kälte bedeutet nicht zwangsläufig Schmerz. Mit den richtigen Strategien bleiben Gelenke auch im Winter beweglich und kraftvoll.

Der erste Frost, die feuchte Kälte am Morgen: Für viele Menschen mit empfindlichen Gelenken kann der Winter zur Herausforderung werden. Vor allem, wenn das Wetter die Gelenke testet und sich Schmerzen breit machen. Wer nun aber denkt, dass hier nur ältere Generationen betroffen ist, dürfte überrascht sein. Denn es sind nicht nur "die alten Knochen", vielmehr verändert die Kälte, was im Gelenk passiert. Und darauf haben wir mehr Einfluss als bisher angenommen.
Warum Kälte Gelenkschmerzen verstärkt
Bei niedrigen Temperaturen verengen sich die Blutgefäße. Die Durchblutung in Gelenken und umliegendem Gewebe sinkt. Dadurch gelangt weniger Sauerstoff und weniger Nährstoffe hinein. Der Gelenkknorpel, der ohnehin schon auf Versorgung angewiesen ist, bekommt weniger. Besonders Menschen mit Arthrose, Arthritis oder Rheuma spüren das deutlich, denn entzündliche Prozesse und Verschleiß reagieren empfindlicher auf Versorgungsengpässe. Ein weiterer Faktor: Bei Kälte neigen wir dazu, uns weniger zu bewegen. Die Muskeln um die Gelenke werden träger, Sehnen und Bänder spannen mehr. Alles zusammen gilt wie eine Einladung für Schmerzen.
Bewegung statt Schonhaltung
Bei Schmerzen sagt unser Instinkt: Schonen! Aber das Gegenteil ist das, was hilft. Moderate Bewegung ist einer der wirksamsten Mittel. Jede Aktivität fördert Durchblutung, stärkt Muskulatur und baut Verspannungen ab. Bereits kleine Schritte zählen: Treppen statt Aufzug, Bewegung im Alltag. Auch gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen oder Radfahren eignen sich besonders gut im Winter. Aber: Vor der Bewegung muss der Körper warm sein. Das heißt: Kurze Aufwärmübungen, warme Kleidung, Bewegung langsam starten. Damit empfindliche Gelenke nicht überrascht werden.
Wärme & Entspannung können helfen
Wärme ist der Klassiker im Kampf gegen Gelenkschmerz: Infrarotlampen, warme Bäder oder Wärmekissen helfen, Verspannungen zu lösen und die Durchblutung anzukurbeln. Aber: Wenn ein Gelenk akut entzündet und heiß ist, kann Wärme kontraproduktiv sein. Dann dominiert eher Kälte. Auch Psyche spielt eine Rolle. Denn Stress verstärkt das Schmerzempfinden und die Verspannung baut sich unbewusst auf. Entspannungsübungen wie progressive Muskelentspannung oder Meditation helfen, die Anspannung herauszunehmen und somit das Gelenk zu entlasten.
Welche Rolle das Gewicht spielt
Auch Übergewicht gilt als Last für Hüfte und Knie. Jedes Kilo weniger reduziert den Druck auf die Gelenke und lindert Schmerzen. In Sachen Ernährung gilt es, auf Nährstoffe zu setzen, die Knorpel und Gelenke stärken: Omega-3, Antioxidantien, Mineralstoffe.