Erneut Medicane im westlichen Mittelmeer möglich!

Vor der Küste Algeriens hat sich ein kräftiges Tief gebildet, das sich in diesen Stunden zu einem Medicane weiterentwickelt. Es bringt rund um Sizilien und Süditalien zum Teil kräftige Unwetter.

Unwetterlage am Mittelmeer
In der Region rund um Italien und Kroatien gibt es in den nächsten Tagen zum Teil heftige Unwetter mit Starkregen.

Das Stichwort Medicane ist in diesem Jahr besonders oft gefallen. Es bezeichnet ein hurrikanähnliches Tief im Mittelmeer und setzt sich daher aus diesen beiden Wörtern zusammen. Ein Medicane hat Spitzenböen von mindestens 112 km/h. Dazu gibt es die üblichen Verdächtigen: Starkregen, Hagel, Blitze oder kurz gesagt Unwetter.

Seit gestern Abend ist das Tief Detlef an der Küste Algeriens vorbeigezogen und liegt nun vor der Küste Tunesiens. Dort ist schön seine spiralförmige Gestalt zu erkennen. Einiges deutet aktuell darauf hin, dass sich ein Medicane daraus entwickelt hat. Besonders auf Sizilien und an der Küste Tunesiens sowie im Süden Italiens bilden sich derzeit kräftige Gewitter. Auf Sizilien sind bereits bis zu 40 mm Regen binnen 24 Stunden gefallen. Da kommt noch einiges vom Himmel.

Unwetter ziehen Richtung Kroatien

Das Unwettertief Detlef zieht in den nächsten Stunden mit seinem Zentrum weit nach Italien und erreicht dann auch Kroatien. Dort werden kräftige Gewitter prognostiziert. Zum Teil sind hier sintflutartige Niederschläge möglich. Die Folge sind Überschwemmungen. Die Wolken des Tiefs erreichen auch die Alpen. Dort setzen teilweise starke Schneefälle ein. In den Südalpen wird ab 1500 bis 2000 m mit rund 1 Meter Neuschnee gerechnet, teilweise auch noch mehr.

Dadurch steigt die Lawinengefahr in diesem Jahr schon besonders früh auf hohe Werte. Selbst in Deutschland bringt das Tief Niederschläge. Der Südosten Bayerns wird von den Wolken gestreift und besonders südlich der Donau kommt es zu länger anhaltenden Niederschlägen. Diese können meist bis runter als Schneeregen oder Schnee fallen. Selbst in München tanzen die Flocken.

Warmluft wird weit nach Osteuropa transportiert

Auf der Vorderseite des Tiefs wird zusammen mit einem Hoch über Russland sehr milde Luft bis weit nach Norden geschaufelt. Daher wird es in den nächsten Tagen über Osteuropa richtig warm. Da bildet sich eine Warmluftblase die sich sehen lassen kann. Tageswerte um 15 bis fast 20 Grad sind möglich. Das ist für November viel zu warm.


Auf der anderen Seite rauscht kalte Polarluft über Westeuropa bis nach Spanien. Wir in Deutschland sitzen zwischen den Stühlen. Der Osten bekommt am Freitag auch etwas warme Luft ab, der Westen dagegen bleibt in den kühlen Luftmassen. Dazwischen gibt es Regen und Schneeregen, je nachdem welche Luftmasse sich durchsetzt. Das ist ein ganz schönes Wetterchaos.

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