Wie entstehen "Pilzwolken"? Hiroshima und Nagasaki wissen es!

Die Bombardierungen von Hiroshima und Nagasaki bergen mehr als nur ein Kuriosum. Wie entstehen zum Beispiel die berühmten "Atompilze" und woraus bestehen sie? Hier erzähle ich Euch ein wenig mehr über dieses erschreckende Phänomen.

Pilz-Wolkenbombe
Bei der Explosion stößt die aufsteigende Luft auf den Widerstand der kälteren, dichteren Luft. Infolgedessen wird die Wolke flacher, wie auf dem Foto zu sehen ist.

Wahrscheinlich hat jeder schon einmal ein Bild von den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki gesehen, sei es in Dokumentationen, im Internet oder in Filmen. In beiden Fällen, die sich während des Zweiten Weltkriegs ereigneten, entstand bei den Detonationen über den japanischen Städten eine "Pilzwolke".

Pilzwolken- Warum entstehen sie?

Das auffälligste Merkmal solcher Explosionen sind die großen Pilzwolken, die dabei entstehen können. Dieses Phänomen wird in der Regel mit nuklearen Explosionen in Verbindung gebracht, aber auch Vulkanausbrüche und die "Kollision" von Himmelskörpern mit der Erde können solche Wolken hervorrufen.

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Der "Atompilz", der bei Bomben und Nuklearexplosionen entsteht, entsteht, wenn bei der Detonation viel Energie freigesetzt wird. Dabei entsteht eine Blase aus sehr heißem Gas, die sehr schnell an Höhe gewinnt und sich mit der sie umgebenden Luft und dem Staub vermischt, schließlich "kollidiert" sie mit der sie umgebenden kühleren Luft und verliert dadurch deutlich an Dichte.

Elemente, aus denen sich diese Wolke zusammensetzt

Einem im "Atomic Archive" veröffentlichten Artikel zufolge kühlt sich der Feuerball mit zunehmender Größe ab. Die Dämpfe kondensieren dann und bilden eine Wolke mit festen Partikeln (Waffentrümmer, Schutt, Staub usw.) und auch mit zahlreichen Wassertröpfchen, die aus der von der aufsteigenden Feuerkugel angesaugten Luft stammen.

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Je nach Höhe der Explosion entsteht ein starker Aufwind, der sogenannte "Kondensstreifen", der eine große Menge an Schmutz und Trümmern von der Erdoberfläche in die Wolke tragen kann. Dabei stößt die aufsteigende Luft auf den Widerstand der kühleren, dichteren Luft darüber und erweist sich als Hindernis für ihre Bewegung. Infolgedessen flacht die Wolke ab und bildet an ihrem oberen Ende diesen "Pilz".

Ein paar andere Kuriositäten

Die Wolke erreicht ihre maximale Höhe nach 10 Minuten (etwa 15.000 und 20.000 Meter in der Stratosphäre). Dann gilt sie als "stabilisiert" und kann etwa eine Stunde lang sichtbar sein, bevor sie von den Winden in unsere Atmosphäre zerstreut wird. Anfänglich ist die Farbe rötlich, was auf das Vorhandensein von salpetriger Säure und Stickoxiden zurückzuführen ist, und wird dann beim Abkühlen durch Wassertröpfchen weiß.

In Hiroshima stieg die Wolke innerhalb von 30 Sekunden um schätzungsweise 10.000 Meter. Alles deutet darauf hin, dass die Wolke in den ersten 10 Minuten 333 Meter pro Sekunde aufstieg. Laut The Science Times werden Pilzwolken nicht durch Nuklearexplosionen an sich verursacht, sondern durch die Rayleigh-Taylor-Instabilität (wenn zwei Flüssigkeiten, von denen eine dichter ist als die andere, aufeinander treffen und die eine die andere überfährt).

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