Neuste ECMWF-Prognosen alarmieren Meteorologen: Schon jetzt Temperaturen wie im Hochsommer – Juni kratzt an 36 Grad

Deutschland erlebt derzeit eine extreme Hitzewelle – mit Temperaturen, die sonst nur im Hochsommer erreicht werden. Was bedeutet das für die kommenden Wochen?
Deutschland erlebt derzeit eine Hitzewelle, wie sie in diesem Ausmaß eigentlich erst Wochen später zu erwarten wäre. Schon jetzt, in den letzten Junitagen, melden Wetterstationen verbreitet Temperaturen zwischen 33 und 36 Grad. In einzelnen Regionen, besonders im Westen und Süden, könnten zum Monatswechsel sogar Spitzenwerte von über 36 Grad erreicht werden.
Das war vor wenigen Jahren noch absoluten Hitzerekorden im Hochsommer vorbehalten – typischerweise eher im Juli oder August. Dass diese Werte nun bereits im Juni auftreten, sorgt bei Meteorologen für Besorgnis. Die Wettermodelle, darunter auch das europäische ECMWF, bestätigen: Der Sommer dreht ungewöhnlich früh und stark auf.
Klimatrend wird Realität: 40 Grad bald „normal“?
Was lange als Worst-Case galt, wird offenbar schneller Wirklichkeit, als viele erwartet hatten. Immer mehr Wettermodelle und Langzeitprognosen zeigen, dass Hitzewellen mit 40 Grad oder sogar mehr in Zukunft keine Ausnahme, sondern Teil der neuen klimatischen Realität in Deutschland sein könnten. Schon in den vergangenen Jahren gab es erste Vorboten – doch die aktuelle Entwicklung übertrifft selbst pessimistische Szenarien.

Fachleute warnen: Sollte sich dieser Trend fortsetzen, könnten im Juli und August in Teilen Deutschlands tatsächlich Temperaturen von 42 bis 45 Grad auftreten. Besonders beunruhigend ist dabei das Tempo, mit dem sich diese Entwicklung vollzieht. Die Grenze zwischen „ungewöhnlich heiß“ und „potenziell gefährlich“ wird immer öfter überschritten.
Juni 2025 auf Rekordkurs – ein Monatsrückblick
Dabei hatte der Juni 2025 zunächst recht moderat begonnen. Die erste Monatshälfte zeigte sich vielerorts noch wechselhaft und mäßig warm. Doch in der zweiten Hälfte erfolgte ein sprunghafter Anstieg der Temperaturen.
Die Sonne brannte plötzlich mit voller Kraft, die Nächte wurden tropisch, und in vielen Städten stieg die gefühlte Temperatur durch hohe Luftfeuchtigkeit noch weit über das, was das Thermometer anzeigte. Schon jetzt deutet vieles darauf hin, dass dieser Juni in die Top 10 der wärmsten Junimonate seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 eingehen könnte – trotz des verhaltenen Starts.
Heiß, heißer, Deutschland – wer jetzt noch abkühlen kann, hat Glück
Vor allem der Süden und die Mitte Deutschlands schwitzen derzeit unter der drückenden Hitze. Im Süden Bayerns und in Teilen von Rheinland-Pfalz, Hessen und Baden-Württemberg zeigen sich nahezu täglich neue Hitzespitzen. Aber auch der Norden, sonst eher gemäßigt, wird zum Monatswechsel zunehmend von der Hitze erfasst. Besonders Städte leiden unter dem sogenannten Wärmeinseleffekt, bei dem sich die aufgeheizte Luft über versiegelten Flächen kaum noch abkühlt. Für viele Menschen – insbesondere Ältere, Kranke und Kleinkinder – wird die Situation belastend. Hitzewarnungen und Empfehlungen zum Hitzeschutz werden von den Behörden inzwischen regelmäßig ausgesprochen.
Ein Vorgeschmack auf das, was kommt?
Die aktuelle Hitzewelle ist mehr als nur eine Wetteranomalie. Sie ist Ausdruck eines sich wandelnden Klimas, das auch Mitteleuropa zunehmend prägt. Wenn derart hohe Temperaturen bereits im Juni auftreten, stellt sich die Frage, wie extrem die kommenden Wochen und Monate noch werden können. Der Juli gilt traditionell als der heißeste Monat des Jahres – und wenn die bisherigen Trends anhalten, könnten neue Rekorde bevorstehen. Was heute noch erschreckt, könnte morgen schon zur Normalität gehören. Die Hitze dieses Juni ist deshalb nicht nur meteorologisch bemerkenswert – sie ist ein Weckruf.