Heiß-Kalt-Kollision am Gründonnerstag: 30°C im Osten, 10°C im Westen – jetzt rollt die Wetterwand auf Deutschland zu

Deutschland erlebt einen krassen Wetterkontrast: Sommerhitze im Osten, Kälteeinbruch im Westen – und dazwischen brodelt ein gefährliches Unwetterpotenzial.
Was heute über Deutschland passiert, gleicht einem meteorologischen Kraftakt: Während im Osten Menschen bei fast 30 Grad in T-Shirts und Shorts unterwegs sind, müssen die Menschen im Westen mit frischen 10 Grad und grauem Himmel Vorlieb nehmen. Zwischen beiden Regionen verläuft eine scharfe Luftmassengrenze – eine unsichtbare Trennlinie, die heute für Chaos sorgen könnte. Diese Linie zieht sich quer durch das Land – etwa von Hamburg bis München – und an ihr treffen warme subtropische Luft und kühle Atlantikluft frontal aufeinander.
Die Folge: Spannungen in der Atmosphäre, wie sie nur selten auftreten. Der Temperaturunterschied allein reicht aus, um das Wetter aufzuladen. Doch hinzu kommt ein kleines, aber äußerst aktives Tief, das sich im Süden festsetzt und wie ein Motor wirkt – es bringt zusätzliche Energie in die ohnehin brisante Lage.
Jetzt drohen Gewitter mit voller Wucht
Schon ab dem späten Nachmittag soll es losgehen: Im Süden entwickeln sich die ersten Gewitterzellen. Sie wachsen rasch an und verlagern sich über Nacht weiter nach Nordwesten. Dabei kann es zu punktuell heftigem Starkregen kommen – mit Mengen bis zu 30 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit. Auch stürmische Böen bis 70 km/h und kleinkörniger Hagel sind möglich. Die Gewitterlinie bleibt dabei eng begrenzt, kann aber genau dort, wo sie auftritt, für erhebliche Schäden sorgen.

Besonders gefährdet sind Regionen entlang der Luftmassengrenze – dort, wo sich warme und kalte Luftmassen am stärksten reiben. Die Dynamik in der Atmosphäre kann lokal zu richtigen Unwetterzellen führen, die in kürzester Zeit Straßen überfluten, Keller volllaufen lassen und Bäume entwurzeln.
Föhnsturm in den Alpen – ein weiterer Risikofaktor
Im Süden kommt noch ein weiteres Element hinzu: der Föhn. In den Alpen sorgt er auf den Gipfeln für Sturmböen von bis zu 90 km/h. Auch in den Tälern macht sich der Wind bemerkbar – dort sind Böen um 55 km/h zu erwarten. Doch genau dieser warme Fallwind wird heute Nachmittag zusammenbrechen – und das plötzlich. Mit dem Zusammenbruch des Föhns verlagert sich das Wettergeschehen, und der Wind dreht auffrischend auf West. Ein weiterer Katalysator für die bevorstehende Unwetterlage.
Die Kombination aus Gewitter, Föhnsturm und Temperaturkontrasten macht den heutigen Tag zu einem gefährlichen Mix aus Frühling und Herbst. Besonders im Süden und in der Mitte Deutschlands ist erhöhte Wachsamkeit gefragt.
Auch der Osten spürt bald die Auswirkungen
Noch herrscht im Osten strahlender Sonnenschein, fast sommerliches Flair. Doch dieser Wettergenuss ist trügerisch. Die Unwetterlinie wird sich im Laufe der Nacht auch weiter nach Osten verlagern. Wo jetzt noch Biergärten geöffnet sind und Kinder in Parks spielen, könnten sich in wenigen Stunden dunkle Gewitterwolken auftürmen.

Der starke Temperaturkontrast ist ein Warnsignal: Je größer die Differenz, desto heftiger können die Wettereinflüsse sein, wenn die Grenze sich verschiebt. Was als schöner Frühlingstag beginnt, kann in einigen Regionen mit Donner, Blitz und sintflutartigem Regen enden.
Der Blick auf die kommenden Stunden
Für ganz Deutschland gilt heute: Augen zum Himmel. Wetter-Apps regelmäßig aktualisieren, Warnmeldungen ernst nehmen und Outdoor-Pläne überdenken. Die Wetterlage ist angespannt, dynamisch – und vor allem unberechenbar.
Wer heute auf Reisen ist, sollte sich auf Verzögerungen einstellen – insbesondere im Zug- und Flugverkehr kann es durch Sturmböen und Starkregen zu Einschränkungen kommen. Auch Autofahrer sollten vorsichtig sein: Aquaplaning, schlechte Sicht und plötzlich umstürzende Bäume sind nicht ausgeschlossen.
Der Gründonnerstag 2025 wird wettertechnisch in Erinnerung bleiben – als Tag, an dem Sommer und Herbst gleichzeitig versuchten, das Land zu beherrschen.