Experte spricht von "Temperaturrutsche" Nach 30°C kommt der Frost zurück - diesen Regionen drohen schwere Schäden

Erst frühsommerliche Wärme, dann eiskalter Absturz: Anfang Mai drohen Frost, Ernteschäden und ein anhaltendes Niederschlagsdefizit.


Der April verabschiedet sich mit einem Wetterextrem: Ungewöhnlich warme Luft hat vielerorts frühsommerliche Verhältnisse gebracht. In Teilen Deutschlands wurden an mehreren Tagen Temperaturen von über 25 Grad gemessen – ein sogenannter Sommertag. Ein solcher wird immer dann registriert, wenn eine Wetterstation diesen Schwellenwert erreicht oder überschreitet.

Dabei ist es vollkommen irrelevant, wie viele Stationen dieses Kriterium erfüllen. Gleiches gilt auch für Hitzetage, die mit 30 Grad oder mehr gemessen werden. Die Regel ist simpel: Eine Station reicht aus, um von einem Sommertag oder Hitzetag zu sprechen. Und davon gab es zuletzt gleich mehrere – auch für Anfang Mai sind neue Sommertage angekündigt.

Der Temperatursturz kommt mit voller Wucht

Doch die Wetterlage kippt rasant. Schon ab Sonntag setzt sich deutlich kältere Luft durch, die direkt aus dem Norden nach Deutschland strömt. Damit sinken die Tageshöchstwerte auf unter 20 Grad. Am Montag bleibt das Thermometer in vielen Regionen sogar unter 15 Grad. Die Nächte werden besonders kritisch: In der Nordhälfte sowie in der Mitte Deutschlands ist mit Bodenfrost zu rechnen, lokal sogar mit Luftfrost. Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt oder sogar leicht darunter sind möglich. Vor allem in Senken, wo sich Kaltluft besonders gut halten kann, steigt die Frostgefahr deutlich.

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Böses erwachen in der nöchsten Woche. Nach dem Hochsommerwetter Anfang Mai kommt der Nachtfrost zurück.

Pflanzen in höchster Gefahr

Für Gartenbesitzer, Landwirte und Winzer bedeutet das: Jetzt schnell handeln. Frühblühende Pflanzen und empfindliche Kulturen stehen durch die bevorstehenden Minusgrade vor einem akuten Risiko. Wer empfindliche Pflanzen im Garten hat, sollte sie entweder abdecken oder ins Haus bringen. Besonders Obstbäume, junge Gemüsepflanzen und Weinreben könnten durch die kalten Nächte Schäden davontragen. Der plötzliche Kälteeinbruch nach den warmen Tagen erhöht das Risiko zusätzlich, da viele Pflanzen bereits weit in ihrer Entwicklung fortgeschritten sind.

Kalt, aber trocken – ein ungünstiger Mix

Während die Temperaturen deutlich fallen, bleibt ein anderer Faktor fast vollständig aus: Regen. Und das ist ein großes Problem. Schon die letzten Monate waren in vielen Regionen zu trocken, und der Start in den Mai könnte diese Reihe fortsetzen. Die Wettermodelle zeigen weiterhin kaum nennenswerte Niederschläge. Damit spitzt sich die Lage auf den Feldern und in den Wäldern weiter zu. Die Böden sind vielerorts bereits ausgetrocknet, und ohne regelmäßigen Regen kann sich die Vegetation kaum erholen.

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Aus Nordeuropa kommt eine mächtige Polarluftklatsche in Deutschland an.

Natur und Landwirtschaft unter Druck

Die Kombination aus Trockenheit und Frost gefährdet nicht nur Hobbygärten, sondern auch weite Teile der landwirtschaftlichen Produktion. Blüten können erfrieren, Jungpflanzen absterben – und all das nach einer Phase mit fast sommerlichen Temperaturen. Die Wetterentwicklung in den kommenden Tagen zeigt einmal mehr, wie extrem und sprunghaft das Klima geworden ist. Deutschland startet mit einem gefährlichen Mix aus Hitze, Kälte und Trockenheit in den Mai – mit ungewissen Folgen für Natur und Ernte.