Experte besorgt: "Diese Entwicklung macht Angst" - der Siebenschläfer entscheidet über unseren Sommer. Was kommt da?

Am 27. Juni ist Siebenschläfertag. Was hat es damit auf sich – und warum könnte der Sommer 2025 richtig extrem werden?

Der Siebenschläfertag fällt jedes Jahr auf den 27. Juni und gilt als wichtiger Lostag in der traditionellen Bauernregel-Lehre. Der Name hat nichts mit dem kleinen Nagetier zu tun, sondern geht auf eine alte christliche Legende zurück: Sieben junge Männer sollen sich im Jahr 251 in einer Höhle bei Ephesus vor der Christenverfolgung versteckt und dort jahrhundertelang geschlafen haben.


Am 27. Juni sollen sie wieder erwacht sein – daher der Name. In der Wettertradition bedeutet der Tag: Das Wetter an diesem Datum oder in den Tagen darum herum soll einen Hinweis auf die kommenden sieben Wochen geben. In Wahrheit ist nicht nur der 27. Juni entscheidend, sondern der Zeitraum von etwa Ende Juni bis zum 10. Juli – denn dann stabilisieren sich oft die mitteleuropäischen Großwetterlagen.

Wie zuverlässig ist die Regel wirklich?

Die klassische Bauernregel lautet: „Wie das Wetter am Siebenschläfer sich verhält, ist es sieben Wochen lang bestellt.“ Doch lässt sich daran tatsächlich das Wetter für den Rest des Sommers ablesen? Meteorologen sagen: Ja – zumindest teilweise. Besonders in Süddeutschland zeigen Auswertungen, dass es tatsächlich häufig eine stabile Großwetterlage in diesem Zeitraum gibt, die dann wochenlang anhält. Das betrifft vor allem Hochdruckphasen, die für trockenes und heißes Wetter sorgen. Im Norden ist der Zusammenhang deutlich schwächer ausgeprägt. Allerdings muss man berücksichtigen, dass sich durch die Kalenderreform der Lostag eigentlich um einige Tage verschoben hat – wetterwirksam ist also nicht nur der 27. Juni, sondern ein ganzer Zeitraum.

Was sagen die aktuellen Wetterdaten?

Ein Blick auf die Wetterlage Ende Juni 2025 zeigt ein klares Muster: stabile Hochdruckeinflüsse, Temperaturen zwischen 25 und 32 Grad und im Süden wiederholt Spitzen über 35 Grad. Dazu kommt: Kaum Regen, nur vereinzelt Schauer oder Gewitter. All das deutet auf einen sehr warmen, möglicherweise heißen und trockenen Sommer hin.

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Am kommenden Freitag ist der Siebenschläfertag (27. Juni). Entscheidet dieser Tag über das Wetter im gesamten Sommer?


Die Voraussetzungen für einen sogenannten „Hitzesommer“ sind also gegeben. Besonders auffällig ist die frühe Dominanz der Hitze – bereits im Juni zeigen sich Extremwerte, die sonst eher im Juli oder August auftreten. Das könnte ein Vorbote für einen der wärmsten Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen sein.

Mögliche Folgen für Mensch und Natur

Ein Sommer wie dieser bringt nicht nur Badewetter, sondern auch erhebliche Risiken. In Städten kann die Hitze zur echten Belastung werden: nächtliche Tropennächte, hohe Ozonwerte, Kreislaufprobleme und gesundheitliche Risiken vor allem für ältere Menschen, Kinder und Vorerkrankte. Auch in der Landwirtschaft wird Trockenheit zunehmend zum Problem. Felder trocknen aus, Ernten drohen zu schrumpfen, und die Waldbrandgefahr steigt deutlich an. Sollte sich das aktuelle Wettermuster fortsetzen, sind auch Einschränkungen bei der Wasserversorgung und Rekordbelastungen im Stromnetz möglich – Stichwort Klimaanlagen und Kühlung.

Kommt der Sommer 2025 in die Wetter-Geschichtsbücher?

Wenn sich die Entwicklung der aktuellen Wetterlage weiter fortsetzt, könnte der Sommer 2025 tatsächlich extreme Werte erreichen – möglicherweise unter die fünf heißesten Sommer seit 1881 fallen. Die Bauernregel vom Siebenschläfertag scheint in diesem Jahr erstaunlich treffsicher zu sein. Ein heißer und trockener Sommer ist wahrscheinlich – mit allen bekannten Nebenwirkungen: Hitzewellen, ausgetrocknete Böden, gesundheitliche Belastungen und steigende Energiekosten. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob das Sommerwetter wirklich so bleibt – aber die Zeichen stehen auf Extrem.