DWD warnt akut: Heftiger Dauerregen mit Starkregen und Gewitter – jetzt drohen Sturzfluten und massive Überflutungen

Starke Regenfälle erfassen die Landesmitte – in kurzer Zeit drohen Überschwemmungen, überlastete Kanalisationen und gefährliche Wassermassen.


Die Wetterlage über Deutschland spitzt sich zu: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt aktuell vor massivem Dauerregen, der in Verbindung mit Starkregen und eingelagerten Gewittern für gefährliche Situationen sorgen kann. Betroffen ist vor allem die breite Mitte des Landes – von Nordrhein-Westfalen über Hessen bis nach Sachsen. Die Regenfälle halten dabei nicht nur stundenweise an, sondern dauern zum Teil über 24 Stunden hinweg, begleitet von schauerartigen Intensivierungen und lokalen Gewittern. In diesem Zeitraum können bis zu 50 Liter Niederschlag pro Quadratmeter fallen, stellenweise sogar deutlich mehr.

Starkregen in kurzer Zeit: Die unsichtbare Gefahr

Besonders tückisch ist die hohe Intensität des Regens auf engem Raum. Wenn innerhalb kürzester Zeit 20 bis 30 Liter pro Quadratmeter niedergehen, geraten selbst moderne Entwässerungssysteme schnell an ihre Grenzen. Der Boden kann das Wasser nicht mehr aufnehmen, wodurch es unkontrolliert abfließt. In Städten bedeutet das: Straßenüberflutungen, vollgelaufene Keller, Rückstau in der Kanalisation. In ländlichen Gegenden kommt es oft zu schnell anschwellenden Bächen, die plötzlich über die Ufer treten und alles mit sich reißen, was ihnen in den Weg kommt.

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In einigen Regionen Deutschlands wird in den kommenden Stunden viel Regen erwartet.

Sturzfluten: Wenn aus harmlosen Pfützen reißende Ströme werden

Besonders gefährlich sind sogenannte Sturzfluten, die aus harmlos wirkenden Regenschauern entstehen können. Diese treten meist ohne Vorwarnung auf und entwickeln sich durch die Kombination aus versiegelten Flächen, Hanglagen und starkem Niederschlag. Wer sich zu Fuß oder mit dem Auto in solchen Situationen im Freien befindet, begibt sich schnell in Lebensgefahr. Auch kleinere Wasserläufe und Gräben, die sonst kaum Wasser führen, können sich innerhalb weniger Minuten in bedrohliche Ströme verwandeln – mit erheblicher Zerstörungskraft.

Dauerregen mit Langzeitwirkung

Neben der akuten Gefahr durch Überflutungen bringt der Dauerregen auch langfristige Risiken mit sich. Weiche, durchtränkte Böden sind anfälliger für Erdrutsche, insbesondere in Hanglagen oder an Ufern von Flüssen. Auch die Grundwasserpegel steigen mitunter stark an, was zu einer nachhaltigen Belastung für Gebäude und Infrastruktur führen kann. Zudem verzögert sich die Entspannung der Lage oft um mehrere Tage, da das abfließende Wasser in den Flüssen erst mit zeitlicher Verzögerung für Hochwasser sorgt.

Wetterberuhigung in Sicht – doch die Gefahr bleibt

Am Freitag wird die Tiefdruckrinne, die für das Unwetter verantwortlich ist, langsam nach Süden abgedrängt. Von Norden her strömt zunehmend trockenere Luft ein, die bis zum Wochenende für eine Wetterberuhigung sorgt. Doch die Entwarnung kommt nur langsam. Viele Regionen werden noch mit den Folgen der Wassermassen zu kämpfen haben. Der DWD rät weiterhin zur Vorsicht: Gefährdete Gebiete meiden, Notfall-Vorkehrungen treffen und die Wetterlage aufmerksam verfolgen.